Die Vorweihnachtszeit hat für uns sechs Schülerinnen, Frau Professor Brandmayr und Frau Professor Gottlieb, anders als die Jahre zuvor gestartet. Wir durften, gefördert durch das EU-Programm „Erasmus+“, 10 Tage in Griechenland verbringen.
Begonnen hat die Anreise am Mittwoch, dem 1.12.2021 am Grazer Hauptbahnhof und endete um Mitternacht in Patras. Dort wurden vier Schülerinnen von ihren Gastfamilien abgeholt, der Rest wurde im Hotel untergebracht. Der erste richtige Tag in Patras startete um 10 Uhr mit dem Kennenlernen der anderen SchülerInnen und den Präsentationen der einzelnen Schulen. Teilgenommen an diesem Projekt haben Italien, Frankreich, Griechenland und Österreich. Freitag und Samstag beschäftigten wir uns mit den Themenschwerpunkten des Projekts, welche der Olympische Frieden und das Backen von Pita waren. Diese sind nämlich Teil des immateriellen Weltkulturerbes von Griechenland.
Der Olympische Frieden war bedeutungsvoll für die gesamte Weltgeschichte. Während der Olympischen Spiele musste Waffenstillstand herrschen und es durften keine Waffen mitgeführt werden. Teilnehmen durften drei griechische Männer, egal aus welcher Gesellschaftsschicht. Frauen waren von den Spielen ausgeschlossen und wurden bei Verstoß bestraft. Die Sportler mussten von Kopf bis Fuß nackt sein. Es war eine lebenslange Ehre, wenn man die Spiele gewann.
Pita ist nicht nur ein Brot, sondern auch eine Art pikanter Blätterteigkuchen mit Spinat und anderen Füllungen. Dennoch beinhalten beide Teige ähnliche Zutaten. Auch heute ist Pita noch eine sehr beliebte und traditionelle griechische Speise.
Am Samstagabend ist dann eine weitere Schülerin in Begleitung von Frau Professor Moravi angekommen. Am Sonntag gab es kein Programm in der Schule und die Schüler durften den Tag frei nach ihren Wünschen gestalten.
Montag und Dienstag haben wir mit Hilfe von Recherche, den selbstgemachten Videos und Fotos Kurzfilme in der Schule produziert. Wir wurden in sechs Gruppen eingeteilt, von denen sich drei näher mit dem Pita-Brot und die anderen mit der Bedeutung von Olympia beschäftigt haben. Zusätzlich bekamen wir eine Einschulung in das Videobearbeitungsprogramm „Adobe Spark“. Dienstagnachmittag präsentierten wir dann auf Deutsch, mit englischem Untertitel, unsere Videos.
Mittwoch in der Früh kam es zu einem tränenreichen Abschied zwischen den Gastschülerinnen und den Gastfamilien, mit dem Versprechen im Sommer wiederzukommen.
Nun hieß es ab nach Athen! Allerdings musste uns Frau Prof. Moravi traurigerweise schon nach der Ankunft in der Hauptstadt verlassen, um ihren Flug nach Österreich zu bekommen.
Nichtsdestotrotz haben wir die letzten 3 Tage ausgenutzt, um Athen genauer zu erkunden. Wie es das Glück so wollte, hatten wir nicht nur die 3 Tage wunderschönes Wetter, wo man auch einmal kurzärmlig herumlaufen konnte, sondern wir hatten auch Frau Prof. Brandmayr mit. Sie hat uns gleich nach unserer Ankunft im Hotel in die wunderschöne Altstadt Athens entführt, wo Sie uns vor allem einzigartige Kirchen gezeigt hat. Außerdem wollten alle Reisenden zu dem allseits bekannten Hardrock-Café, welches wir auch sehr schnell gefunden haben. Jeder hat entweder Pullover, Westen oder ein T-Shirt eingekauft. Es war ein amüsanter Anblick, als alle mit einer Hardrock-Tüte herauskamen. Am nächsten Tag ging es um 9:00 Uhr in der Früh los. Unsere erste Station war die Akropolis. Wir hatten einen wunderschönen Ausblick über die ganze Stadt und genossen die für uns wahrscheinlich letzten frühlingshaften Sonnenstrahlen. Gleich darauf ging es für uns weiter in das Akropolis Museum, in dem wir außergewöhnliche Skulpturen und antike Überreste betrachten durften. Ganz ohne irgendeine Aufgabe blieb der Besuch nicht – jede von uns durfte sich ein Kunstwerk aussuchen und es der Gruppe vorstellen, sprich: dessen Geschichte, Bedeutung etc. erklären. Dadurch, dass es mittlerweile schon Mittag war, hatten wir alle einen riesigen Hunger und für uns ging es auf die Suche nach einem passenden Lokal. Unsere Divise war: Noch einmal griechisches Essen! Wie es der Zufall so wollte, haben wir ein nettes kleines Restaurant auf einer Dachterrasse gefunden und unser letzter Wunsch nach einem griechischen Mittagessen ist in Erfüllung gegangen. Am Nachmittag besuchten wir noch die antike Agora mit dem berühmten Hephaistos-Tempel und der Säulenhalle des Attalos. Die restliche Zeit konnten wir so verbringen, wie wir wollten, manche gingen shoppen oder andere haben sich genauer mit der Stadt auseinandergesetzt. Am Abend haben wir uns alle getroffen und sind ein letztes Mal durch Athen gezogen. Was wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollten, waren die Evzonen vor dem Parlament. Es war eine interessante und aufregende Erfahrung den Soldaten bei ihrer Wachablöse zuzuschauen.
Am nächsten Tag ging es für uns schon früh ab zum Flughafen, wo wir leider von einem kleinen Problem überrascht wurden. Unser Flug hatte fast mehr als eine Stunde Verspätung und leider wurde das erst sehr kurzfristig am Flughafen angekündigt. Trotz ein paar Umständen auf der Rückreise sind wir sicher und wohlauf um 23 Uhr in Graz mit dem Zug, angekommen.
Wir können wirklich behaupten, dass unsere Reise spektakulär war. Wir haben neue Freundschaften geschlossen, viele neue Menschen kennengelernt, die griechische Kultur ein bisschen zu unserer eigenen gemacht und uns auf jeden Fall wohl gefühlt. Wir bedanken uns vor allem bei Frau Prof. Brandmayr und Frau Prof. Gottlieb, die unsere Reise begleitet und um ein großes Stück lustiger, interessanter und lehrreicher gemacht haben. Dankeschön für diese Zeit, die uns auf ewig prägen wird!
Sophia Winkler, Silvia Schwar, Karin Pontasch, Nicole Nimmrichter, Iris Rybin, Elisabeth Kucera, Hannah Egger