Am Freitag, den 4 . Jänner 2011 wurden wir von Pater August in unserer Deutschstunde durch die Stiftsbibliothek geführt. Unser Klassenvorstand Frau Prof. Zettl begleitete uns dabei. Vor dem Klosterladen erwartete uns schon Pater August und erzählte uns gleich, dass das Stift das älteste Zisterzienserkloster der Welt ist und im Jahr 1129 gegründet wurde.
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Danach gingen wir in den 1. Stock zu den vergoldeten Heiligen namens Benedikt und Bernhard. Der Heilige Benedikt hat im 7. Jahrhundert von den Römern verlangt, dass sie Lesen und Schreiben beherrschen. Von ihm kam der auch heute noch bekannte Spruch „ora et labora“, das ist lateinisch und heißt „bete und arbeite“.
Bald standen wir vor einer aufgespannten Tierhaut. Die Mönche fütterten früher die Schafe, Kälber und Ziegen, schlachteten sie und machten aus der Tierhaut das Pergament. Bis 1359 gab es kein Papier, sondern nur Pergament. Zum Schreiben selbst benützte man damals auch keinen Kugelschreiber oder Bleistift, sondern Federn von Gänsen. Der Stiel der Feder wurde Gänsekiel genannt. Das Rezept für die Tinte erfanden Mönche im 15. Jahrhundert.
Nun ging es vom Stiegenhaus weiter in den Vorraum der Stiftsbibliothek. Da befinden sich um die 400 Handschriften, das sind Unikate, das heißt einmalige Exemplare, und 150 Inkunabeln, das sind erste Drucke. Es gibt 9 Trakte mit insgesamt 100. 000 Büchern (Unikate, Inkunabeln und Buchdrucke). Der Spruch „Buch aufschlagen“ kommt daher, weil die dicken Bücher mit Schnallen verschlossen waren, und um diese zu öffnen, musste man fest auf das Buch schlagen.
Dann kam der große Moment: Wir sahen die richtige Bibliothek mit ihrer wunderschönen Einrichtung. Pater August erzählte uns, dass all die Bücher 300 bis 400 Jahre alt, aber leider nur gedruckt sind. Zunächst hat er ein sehr schweres Buch aus dem Jahre 1599 geholt, das die älteste gedruckte Bibel der Welt ist! Sie ist in sechs Sprachen geschrieben: Latein, Französisch, Deutsch, Griechisch, Hebräisch und Chaldäisch.
Die Mönche waren aber nicht nur für das Schreiben, sondern auch für die Gesundheit der Menschen zuständig, sie kannten sich in der Medizin und bei Krankheiten gut aus.
Wir kamen dann über einen Gang in einen Raum mit Drucker und Computer. Da zeigte Pater August uns ein Blatt mit dem ersten Farbdruck des Liedes „Halleluja“. Natürlich hatte er es schon öfter kopiert. Auf dem Blatt war auch ein kleines Bild mit der allerersten Abbildung von Graz. Diese Abbildung war auf der heurigen Weihnachtsbriefmarke zu sehen!
Unsere zwei Klassensprecherinnen bedankten sich noch recht herzlich bei Pater August für die tolle Führung. Wir bekamen auch ein Kompliment von ihm, weil wir so fleißig mitgeschrieben und zugehört hatten. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Für mich war es toll und interessant. Ich würde die Bibliothek gern noch einmal besichtigen.